Die PARTEI Saar

Tschüss, Lothar!

Vor kurzem berichteten wir im Mitteilungsblatt über den Journalisten Lothar Warscheid, der in unregelmäßigen Abständen rechtspopulistische, faktenbefreite Kommentare in der Saarbrücker Zeitung verfasst. So weit, so scheiße.
So normal aber leider auch. Kürzlich beklagte er in seiner Kolumne die Verrohung der Diskussionskultur – und das ist dann der Punkt, an dem es wirklich völlig absurd wurde: Warscheid selbst war nämlich auch auf X, ehemals Twitter, äußerst aktiv und fiel regelmäßig durch Beleidigungen und absolut haarsträubende Kommentare auf.
Natürlich wollten wir diesen Mann kennenlernen, der uns dieses Stück Realsatire serviert hat, und baten um eine Einladung zum Neujahrsempfang des Presseclub Saar. Dessen Präsident ist nämlich – Sie ahnen es bereits – Lothar Warscheid! Leider, leider wollte man uns aber nicht dabeihaben. “Nur für Mitglieder” oder so ähnlich, hieß es in der Absage. Egal.
Unser Interesse war nun erst recht entbrannt. Und so ließen wir es uns, trotz eisiger Temperaturen, nicht nehmen, beim (genauer: vor dem) Empfang des Vereins aufzuschlagen.
Dank Vollverglasung der Veranstaltungsstätte entging uns nichts von dem, was drinnen passierte. Zugegebenermaßen war das nicht sonderlich viel, was mutmaßlich auch am Altersschnitt gelegen haben dürfte. Bei der Verköstigung wurde gegeizt.
Als Highlight wollte ein kleinerer älterer Herr von der sPD unseren Stadtverordneten Sonnhalter offenbar zu einem Faustkampf herausfordern. Der banale Grund: Futterneid.
Fürs Unterhaltungsprogramm waren also wir zuständig: Nicht nur verteilten wir zahlreiche Flugblätter an beinahe alle Besucher:innen mit einem Worst of der Tweets von Herrn Warscheind, wir projizierten diese zusätzlich auch noch großflächig auf die umgebenden Gebäude.
Und die Aktion verfehlte ihren Zweck allem Anschein nach nicht: Nur wenige Tage nach der Veranstaltung, wurde der X-Account von Lothar Warscheid nämlich plötzlich und rückstandslos gelöscht. Zufall, Einsicht, Kritik von Journalistenkollegen, oder gar Spurenverwischen? Das überlassen wir ihnen, liebe Leser:innen.